Perl-Editor
Perl-Skripte bzw. Perl-Programme sind eigentlich nur einfache Text-Dateien. Du kannst jede Art von Editor nutzen, aber Du solltest keine Textverarbeitung verwenden. Lass mich einige Editoren und IDE vorstellen.
Übrigens: Dieser Artikel ist Teil des Perl-Tutorials.
Editor oder IDE?
Zur Perl-Entwicklung kannst Du entweder einen einfachen Text-Editor oder eine integrierte Entwicklungsumgebung (eng. Integrated Development Environment, kurz IDE) verwenden.
Zuerst werden ich auf die Editoren eingehen, die Du auf den gängigen Plattformen benutzen kannst, und dann auf integrierte Entwicklungsumgebungen, die normalerweise plattformunabhängig sind.
Unix / Linux
Wenn Du unter Linux oder Unix arbeitest, dann sind die gängigsten Editoren Vim und Emacs. Diese beiden verfolgen sehr unterschiedliche Philosophien, in Bezug auf den anderen und auf jeden sonstigen der meisten Editoren.
Wenn Du mit einem von den beiden vertraut bist, dann rate ich ihn zu verwenden.
Für jeden der beiden gibt es spezielle Erweiterungen oder Modi, um bessere Perl-Unterstützung zu bieten. Aber selbst ohne diese sind sie für die Perl-Entwicklung sehr gut geeignet.
Wenn Dir diese Editoren nicht bekannt sind, dass rate ich dazu das Erlernen des Editors vom Erlernen von Perl zu trennen.
Beide diser Editoren sind sehr leistungsfähig, brauchen aber eine lange Einarbeitung.
Es ist jetzt wohl besser, sich auf das Erlernen von Perl zu fokussieren, und später einen dieser Editoren zu erlernen.
Obwohl sie ursprünglich aus dem Unix/Linux-Umfeld stammen, gibt es Emacs und Vim auf allen anderen maßgeblichen Plattformen.
Perl-Editoren für Windows
Unter Windows benutzen viele Leute die sogenannten "Programmierer-Editoren".
- Ultra Edit ist ein kommerzieller Editor.
- TextPad ist Shareware.
- Notepad++ ist ein Open-Source- und freier Editor.
Ich habe Notepad++ sehr viel genutzt und auf Windows installiert gelassen, weil er sehr nützlich sein kann.
Mac-OSX
Ich habe keinen Mac, aber - was man allgemein hört - ist der TextMate der meistgenutzte Editor für Perl auf dem Mac.
Perl-IDE
Keiner der beiden oben erwähnten Editoren stellt eine integrierte Entwicklungsumgebungen dar, da keiner einen echten, integrierten Debugger für Perl und auch keine sprachspezifische Hilfe anbietet.
Komodo von ActiveState kostet einige hundert Euro. Es gibt eine kostenlose Version mit eingeschränkter Funktionalität.
Programmierer, die schon Eclipse-Nutzer sind, sind vielleicht interessiert zu hören, dass es ein Perl-Plugin für Eclipse mit dem Namen EPIC gibt. Ebenfalls gibt es ein Projekt mit dem Namen Perlipse.
Padre, die Perl-IDE
Im Juli 2008 habe ich damit angefangen eine IDE für Perl in Perl zu schreiben. Ich habe sie Padre - Perl Application Development and Refactoring Environment - oder auch einfach Padre, die Perl-IDE genannt.
Viele Leute sind dem Projekt beigetreten. Padre wird von den maßgeblichen Linux-Distributionen mitgeliefert, kann aber auch von CPAN installiert werden. Sieh Dir die Download-Seite für Details an.
In einigen Belangen ist Padre noch nicht so gut wie Eclipse oder Komodo, aber in anderen, Perl-spezifischen Gebieten ist sie mittlerweile besser als die beiden anderen.
Außerdem wird Padre aktiv weiterentwickelt. Also, wenn Du nach einem Perl-Editor bzw. nach einer Perl-IDE suchst, dann rate ich zu einem Versuch.
Die große Perl-Editor-Umfrage
Im Oktober 2009 habe ich eine Umfrage ins Leben gerufen und gefragt: Welchen Editor oder IDE benutzt Du zur Perl-Entwicklung?
So, nun kannst Du mit den Massen gehen, oder gegen sie, oder Du kannst einen Editor auswählen, der Dir am meisten zusagt.
Andere
Alex Shatlovsky empfiehlt Sublime-Text, der ein plattformunabhängiger Editor ist, der jedoch etwas Geld kostet.
Demnächst
Der nächste Teil im Tutorial ist ein Schritt zur Seite, um über Perl auf der Kommandozeile zu sprechen.
Published on 2013-04-16